Donnerstag, 7. Dezember 2006

Warme Trennungsaggression

Liebe Schöne,

Du bist fort. Seit gestern Nachmittag. Ich bin traurig.
Der Platz, an dem Du immer gesteckt hast, ist leer und nur eine kleine Mulde läßt noch Deine Anwesenheit erahnen. Es ging alles so furchtbar schnell. Eben noch konntest Du die Wärme meiner Hand spüren, dann warst Du verschwunden. Das es ein Abschied für immer sein sollte, konnte keiner von uns beiden ahnen. In Gedanken sehe ich Dich vor mir liegen, damals, zum allerersten Mal. Eine stille Freude erfüllte mich bei Deinem Anblick. Ich weiß noch, wie ich mit einem Lächeln auf den Lippen "sehr fein" murmelte. Ganz allein mein warst Du und so hübsch. Das leuchtende Blau, das Du ausstrahltest, liebte ich sehr.

Aber jetzt ist alles vorbei und aus.

Wir sind Opfer eines Verbrechens geworden, Du und ich.
Du wurdest mir entrissen und entführt für immer. Gewissenlose Räuber tragen die Schuld an Deinem Verschwinden. Weil sie sich schamlos, aus schnöder Geldgier, zwischen uns drängten. Dir Dein Geheimnis entlockten. Dein Geheimnis, das nur für mich bestimmt war.

Zur Hand nahm ich Dich, wie immer, um Dich Geld holen zu schicken. Tapfer, furchtlos und allein krochst Du in den Bankomatenschlitz. Immer und immer bist Du wiedergekommen. Zu mir zurück. Diesmal nicht. Kalt informierte mich der Computer, daß Du zu meiner Sicherheit nicht mehr wiederkommst.
Nicht einmal "Tschüß" konnte ich Dir sagen. Fassungslosigkeit. Entsetzen. Böse Menschen haben Dich geklont. Irgendwann im November. Damit kein Unglück geschieht, behält Dich die Bank.

Ich bin traurig. Ich bin wütend. Wir wurden in unserer Intimsphäre verletzt. Nächste Woche bekomme ich einen Ersatzt für Dich. Eine Neue. Ich
denke, ich werde sie mit Freude empfangen.

Und Dir, liebe kleine ec-Karte, sage ich Ade. Unsere gemeinsame Zeit ist vorbei. Kehrt auch nicht wieder. Ich danke Dir für bescherte Freuden und Glück.

Leb wohl,

Deine JellyBean

Mittwoch, 6. Dezember 2006

Liebesgedicht ohne Schokolade, aber mit Süße!

Lieber Nikolaus,

drauß' vom Walde kommst Du her,
Dein Aug' ist trüb,
Dein Blick ist leer.

Heut' möchte ich Dir Freude schenken
und mich in einer Ode auf Dich verrenken.

In allerfrühsten Kindertagen,
war ein Besuch von Dir kein Spass,
kann ich Dir sagen.

Im Hausflur hörte ich mit ersterbendem Lachen,
schon von weitem Deine schweren Stiefel krachen.

Meine Kinderkehle erfror ganz schnell,
kein Görenkreischen klang mehr hell.

Dann standst Du vor mir,
in Deiner ganzen Pracht,
hast als Gedankenstütze auch dieses dicke güldene Buch
Dir mitgebracht.

Schwarz auf weiß in großen Lettern,
stand Tat um Tat,
über die hört ich Dich donnernd wettern.

Auf Durchzug stellte ich mein Ohr alsdann,
denn nach Donnern, daß wußt' ich,
ist immerimmer Sonne dran!

Und dann, nach überstandenem Schauer,
für diesen Moment lag ich auf der Lauer,
griffst Du mit ries'ger Hengstenpranke in Deinen Sack!

Der war prall voll mit Zuckersachen,
die Du mit Güte schenktest und gabst mir zurück
mein Kinderlachen.

Ach Nikolaus, Du guter Mann!
Schleppst Jahr um Jahr Geschenke an!

Bist greis geworden alter Knabe,
doch läßt nichts vermissen an Güte und Gabe.

Drauß' vom Walde kommst Du her,
Dein Haupt nickt müde,
Dein Schritt wirkt nicht mehr drohend, eher leer.

Dennoch hast Du auch in diesem Jahr mir einen Ableger
von Dir gebracht
und mir damit eine riesengroße Freude gemacht!

Danke Dir, lieber Nikolaus!

Deine JellyBean