Mittwoch, 23. Juli 2008

Kommunikatsionsding - Ein Wort zum Donnerstag

Liebe Männerwelt,

nun im abgeklärten Alter habe ich Dich und Deine Helden durchschaut. Ich weiß wie der Hase weht. Klar, es gibt Abende da werf ich mich in Garderobe und auf die Piste. Weil ab und an, ich muß es zugeben: Ich steh gern im Lampenfieber. Aber, und da scheint mir der Hund begraben: Du scheinst mir die Frauen nicht zu verstehen. Was sie wollen. Jede das ihre. Für mich kann ich sagen: Sex und Liebe sind für mich drei verschiedene Welten. Bei mancherlei grobfahrlässigen Kommunikatsionsschwierigkeiten bleibt den Mädels und mir nichts anderes übrig, als gute Möse zu bösem Spiel zu machen. Manche gehen sogar so weit, dass sie nach fadenscheinigen Balzgesängen von zwielichtigen Belzebuben nach hinten ins Kabaret verschwinden. Doch um uns Frauen nicht in Unschuld zu waschen wäre anzumerken, dass wir ebenso wie Du, liebe Männerwelt, ein Opfer der Hormone werden. Testosteron trifft uns wie ein Faustschlag, wir/ich sind geblendet von soviel Männlichkeit. Und in diesen Momenten spielt auf meinen Lippen das Lied: I'm just can't wait until tonight!

Alles klar?

Deine JellyBean

Dienstag, 8. Juli 2008

Herzangelegenheiten

Liebes Herz,

mein Herz. Du sitzt auf der Couch und rauchst eine Zigarette. Du siehst zerzaust aus mein Herz. Die Haare stehen Dir zu Berge. Bei näherer Betrachtung fehlt Dir auch ein Stück. Das kam, weil ein Jemand kam und es sich genommen hat. Der Jemand ist gegangen, hat aber Dein Herzstück mitgenommen. Soll er es behalten. Soll er es behalten?
Du hast auch einiges an Schmissen. Grosse Schmisse, kleine Schmisse, ganz feine Schmisse. Die Schmisse sind allesamt mehr oder weniger gut verheilt und ein jeder Schmiss erzählt eine Geschichte. Von Kämpfen und Liebe, langen Nächten und aufregenden Tagen und Leidenschaft.
Mein Gefühl mag die Leidenschaft. Da ist es relativ kompromisslos. Mein Herz, Du magst die Leidenschaft auch, ich weiß, dicke Kumpel seid Ihr. Und wehe Ihr klönt zusammen. Das sind Zeiten in denen kann ich einpacken und mein Verstand fährt in Urlaub. "Jawoll", sagt mein Verstand.
Du sitzt auf der Couch und rauchst eine Zigarette und hast Dich trotz mancherlei Herzangelegenheiten ganz gut gehalten. Du sitzt da und hast die Beine überschlagen. Wippst mit den Füssen. Du siehst müde aus. Dein Knie ist dick verbunden und einen Kater hast Du. "Hab ich", sagst Du. Du bist nicht gut auf mich zu sprechen, oder? "Nein, ich bin nicht gut auf dich zu sprechen", murmelst Du. Warum? "Warum? Du fischt in trübem Wasser, verschüttest mein Blut". Herzblut.
Du solltest nicht so zickig sein. In letzter Zeit, einer sehr langen, hast Du ja nicht allzuviel zu tun gehabt. Die Angelegenheiten betraffen einen einzigen Jemand. "Und der war kompliziert genung", grunzt Du und nimmst einen tiefen Zug. Willst Dich wohl mit Nikotin betäuben, hä? "Der war unklar, wie trübes Wasser, auf die Fresse gefallen bin ich, weil ich den Boden unter den Füssen nicht sehen konnte vor lauter trüb! Kein Mensch schluckt das! Ich darf den Sch... ausbaden!"


Das Trüb sitzt in der Ecke und bläst in ein Horn.

Jetzt mal langsam, Du hast mir doch gesagt: Lass den rein. Lass den in einer meiner Kammern wohnen. Oder täusch ich mich da? "Da täuscht du dich gewaltig", maulst Du mich an, "der Typ hat eingeschlagen wie eine Bombe, nix mit höflich hereinbitten!" Du bist ganz schön aufgeregt, springst auf. "Autsch", zischt Du. Ich weiß, Dein Knie. Du humpelst vor mir auf und ab und schüttelst Deine kleine Faust dabei.


Das Trüb sitzt in der Ecke und bläst in ein Bockshorn.

Ja, da muß ich wohl ehrlich sein. Der Jemand hatte wirklich eingeschlagen. Wir hatten beide keine Chance. Du und ich.
"Einen totalen Kollateralschaden hat der angerichtet, schau mich doch an!" Oh, jetzt seh ich, Du hast ja auch noch ein Pflaster über dem Auge. "Eben", sagst Du.
Und jetzt?
"Nie wieder", sagst Du. Sehr entschlossen. "Da widerspreche ich", muckt die Leidenschaft. "Ich widerspreche auch", meldet sich der Vestand, "es wäre unvernünftig".
Ich leg bei NIE WIEDER auch ein Veto ein. Dafür bin ich zu romantisch. Außerdem will ich Dich nicht per Infarkt dahingerafft sehen, wenn Du Dich verkrampfst.
"Und wofür das dann alles?", fragst Du müde.

Wofür?

Weil er es wert wahr.

Deine JellyBean